Aufgestanden!
„Ostern ist ein großes Fest“ platzt mein großes Kind, drei Jahre, auf dem Spielplatz plötzlich heraus. „Was feiern wir denn da?“ frage ich zurück. Prompt kommt die Antwort „Dass der Jesus aufgestanden ist!“
Christen auf der ganzen Welt begehen in diesen Tagen das Osterfest. Zentraler Kern ihres Glaubens ist, dass die Liebe ihres Gottes nicht einmal vor dem Tod halt macht. Jesus von Nazareth, ein jüdischer Wanderprediger, steht vor gut 2000 Jahren mit seiner Lehre und seinem Verhalten auf gegen Rücksichtslosigkeit, Unterdrückung, soziale Ungerechtigkeit, Krankheit und Krieg. Letztendlich erntet er von den Mächtigen seiner Zeit dafür den Tod. Er ist kein Superheld, der alles mühelos überwindet, sondern ein schwacher, verletzlicher, sterblicher Mensch. Er trägt sein Schicksal und tritt noch kurz vor seinem Tod für seine Feinde ein.
Aber Gott, der das alles zulässt, ist noch nicht am Ende: dieser Jesus, Gottes Auserwählter, steht selbst gegen den Tod auf! Ganz leiblich, das heißt nicht als körperloser Geist, der dann als ein Gespenst herumspukt, sondern als Mensch, den in den Tagen nach Ostern seine Freund:innen, die Jünger:innen, begegnen und sogar berühren können.
Diese Erfahrung der Jünger:innen mit dem „Aufgestandenen“ ruft sie heraus aus den Verstecken, in die sie sich vor lauter Angst nach dem Tod Jesu geflüchtet hatten. Sie stehen auf für ihren Glauben aus Trauer, Müdigkeit und Resignation. Sie ziehen in die Welt, verkünden und leben die Botschaft von Jesus allen Widerständen zum Trotz. Und dieser Ruf gilt sogar uns. Bis heute.
von Monika Lesch, katholische Gemeindereferentin
Monika.Lesch@pfarrei-bddmei.de
Foto: Lutz Neumeier (fundus-medien)