Betet für mich!
Von Daniel Heinze
Morgen wird Papst Franziskus beerdigt. Seit Ostermontag trauern Menschen auf der ganzen Welt um diesen bemerkenswerten Pontifex. Ich denke in diesen Tagen immer wieder an eine Bitte von Franziskus: “Betet für mich!” Viele, die ihm einmal begegnet sind, berichten davon. Kaum ein Gespräch oder Shake-Hands, ohne dass Franziskus sein Gegenüber darum bat: “Betet für mich!”
Beten war für Franziskus ein unverzichtbarer Teil des Lebens. Ruhig werden. Nachdenken. Versuchen, in einen Dialog mit Gott einzutreten. Sorgen und Bitten formulieren. Aber auch ganz viel Hören: Was hat Gott mir zu sagen? Beten nicht als lästige Pflicht oder fromme Übung, sondern als Grundhaltung, aus der er Kraft und Zuversicht schöpfte.
“Betet für mich” bedeutet auch: Unterstützt mich mit Euren guten Gedanken, mit Eurer Liebe und Eurem Wohlwollen! Bittet Gott darum, dass ich als Papst das Richtige tue! Franziskus mag ein Mann mit viel Einfluss und Macht gewesen sein. Er hat aber auch immer klar gemacht, dass nicht er das Maß aller Dinge ist, sondern Gott.
Als Christ hoffe ich, dass Papst Franziskus nun bei Gott ist. Sein Vertrauen auf die Kraft des Gebetes bleibt ein Ansporn für meine eigene Beziehung zu Gott. Und ich wünsche mir, dass es auch in meinem Leben Menschen gibt, die mich wohlwollend in ihre Gebete einschließen. Ja: Betet für mich!
Daniel Heinze, katholischer Kirchenredakteur bei Radio PSR
Kontakt: kolumne@kirche-leipzig.de
Papst Franziskus, Foto: Pixabay