Feld mit blauem Himmel darüber. Auf dem Feld ein Schild mit Plan B und durchgestrichen Plan A.

Ein Meister des Plan B

Friederike Ursprung über verloren gegangene und neue Möglichkeiten.

Eigentlich ist das B ein schöner Buchstabe, mit seinen zwei runden Backen. Aber oft steht B für „zweite Wahl“: die B-Sortierung ist nicht tipptopp-1A-Qualität; das B-Team hat es nicht in die Spitzenauswahl geschafft – und der Plan B wird wirksam, wenn der ursprüngliche Plan nicht klappt.

Plan B bedeutet: manche Möglichkeiten und Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. „Wie schade, dass es nicht lief wie geplant – tja, dann muss es eben irgendwie anders gehen!“ Das kann mit Resignation verbunden sein, manchmal auch schmerzhaft.

Und manchmal kann aus dem Plan B etwas richtig Gutes werden: Mehr als ein schwacher Ersatz für versäumte Chancen – ein Weg zu neuen Entdeckungen, Begegnungen, Möglichkeiten.

„Gott ist ein Meister des Plan B“, habe ich mal gelesen. Die Bibel steckt voller Geschichten von Irrwegen und Umwegen, aus denen wunderbar Neues entsteht: Menschen machen Fehler? Gott fängt neu mit ihnen an! Eltern finden keinen Platz, wo ihr Sohn geboren werden kann? Dann liegt der kleine Jesus eben in einer Krippe! Und später, als Jesus auf tödliche Feindschaft stößt – da lässt Gott ihn sogar den Tod überwinden!

Oft haben Menschen in Not auf Gott vertraut und nach gescheiterten Plänen überraschend neue Wege gefunden – manchmal mehr als einmal. Denn das Alphabet hat viele Buchstaben – und Gottes Welt hat viele Alphabete!

von Friederike Ursprung, evangelische Kirchenredakteurin bei Radio PSR
kolumne@kirche-leipzig.de

 

Foto: Pixabay