Ergebnisoffen

Monika Lesch und das Vertrauen in die Ungewissheit

Ab der dritten Januarwoche empfiehlt die Knigge-Gesellschaft den Wunsch „ein gesundes neues Jahr“ nicht mehr. Jetzt sei die Mehrheit der Menschen nach den Feiertagen wieder im Alltag angekommen und der Wunsch solle nicht zur Floskel werden.

Ja, jetzt Mitte Januar hat mich der Alltag zurück. Dienstliche und private Termine erfordern meine Aufmerksamkeit, neue berufliche Herausforderungen verlangen meine Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Die Herausforderungen des alten Jahres werfen große Schatten auf das neue Jahr: politische Krisen, Naturkatastrophen, Kriege auf der Welt, Neuwahlen mit ungewissem Ausgang.

Wohin mich, wohin uns dieses Jahr führen wird, weiß keiner. Es ist noch „ergebnisoffen“. Diese Ungewissheit bewirkt bei mir auf der einen Seite Sorge und auf der anderen Seite Ruhe. Natürlich würde ich gerne alles jetzt schon wissen und planen können. Aber die Dinge werden sicher einen ganz anderen Verlauf nehmen, als ich es mir vorstellen kann. Entscheidend ist dann also nicht die Menge an Informationen, sondern die Haltung, mit der ich den Gegebenheiten meines Lebens begegne: ängstlich und besorgt oder zuversichtlich und hoffnungsvoll. Schlussendlich leiste ich einen nicht unbedeutenden aber dennoch kleinen Beitrag zum Gelingen eines großen Ganzen für das die letzte Verantwortung nicht bei mir liegt.

Monika Lesch, katholische Gemeindereferentin

Kontakt: kolumne@kirche-leipzig.de

 

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