Geeintes Deutschland?
Monika Lesch wünscht sich eine zukunftsfähige Gemeinschaft
Wenn ich die graphische Darstellung der Wahlergebnisse auf unserer Landeskarte betrachte, sehe ich ein geteiltes Deutschland. Eine klare farbliche Trennung zieht sich an der Stelle durch das Land, an der früher die innerdeutsche Grenze verlief. So wie es sich hier darstellt, ist die Wiedervereinigung bei weitem noch nicht abgeschlossen – mit weitreichenden Auswirkungen.
Was uns Menschen landesweit eint, ist die Sehnsucht nach Gemeinschaft, Beheimatung und einer sicheren Zukunft in Frieden. Welchen Parteien wir zutrauen, dafür adäquat einzustehen, unterscheidet sich jedoch unmissverständlich. Wenig zukunftstauglich erscheinen mir Polarisierungstendenzen, welche die schon bestehenden Gräben zwischen den Menschen in diesem Land noch vertiefen. In der nächsten Zeit werden allerdings große Herausforderungen auf uns zukommen, die keinen Halt vor Parteigrenzen machen und welche sich nur gemeinsam bewältigen lassen.
Bald wird es sich zeigen, welche Konkretisierungen die Wahlversprechen der letzten Wochen annehmen werden. Ich hoffe darauf und bete dafür, dass sich diejenigen Vorstellungen einer lebenswerten Zukunft durchsetzen, welche sich an den Werten Weltoffenheit, Demokratie und einer landesweiten solidarischen Gemeinschaft ausrichten.
Monika Lesch, katholische Gemeindereferentin
Kontakt: kolumne@kirche-leipzig.de
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