Gehen wir zum Äußersten…
Die Top fünf der gegenwärtigen Krisen sind die Klimakrise, Welthunger, Corona, Kriege und die globalen Fluchtbewegungen. Im Anbetracht ihrer Auswirkungen auf unser gesellschaftliches Miteinander wird für mich die Frage immer drängender, in welcher Welt ich zukünftig leben möchte. Seit ich Kinder habe, erhält sie eine zusätzliche Dringlichkeit.
Evolutionsgeschichtlich sind wir so programmiert, in Konfrontation mit existentiellen Herausforderungen entweder mit Flucht oder Verteidigung zu reagieren. Den Krisen, denen wir uns tagesaktuell und zukünftig stellen werden müssen, werden wir aber mit diesen Verhaltensweisen nicht gerecht werden können. Um uns der globalen Reichweite und engen Verwobenheit dieser Themen stellen zu können, braucht es vielmehr Wege, wie wir diese Themen gemeinsam lösen können – gemeinsam als europäische Gemeinschaft, als Weltgemeinschaft, als ein Miteinander der Generationen.
Für einzelne Person ist das eine unlösbare Aufgabe. Ich glaube, dass es eine Verwandlung braucht: von der Flucht- und Verteidigungshaltung vieler Einzelner hin zu einem generationen- und länderübergreifenden Wir, welches den Problemen dieser Zeit mutig entgegentreten kann. In diesem Wandlungsprozess nimmt die konstruktive Kommunikation miteinander eine Schlüsselfunktion ein. Gehen wir zum Äußersten – reden wir miteinander.
von Monika Lesch, katholische Gemeindereferentin
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