Hoffnung am Siebenschläfer

Von Gregor Heidbrink

Der Siebenschläfertag gebe die Richtung vor, heißt es. So wie es heute sei, sagen die Bauern, bliebe es. Mindestens die nächsten Wochen. Das ist im Prinzip ein schönes Versprechen. Zugegeben, die Prognose hört sich für die „gehobene Mittelschicht“ (F. Merz) mit ihren Privatflugzeugen besser an als für die Mühseligen und Beladenen. Für diese wäre Erfrischung angesagt, statt weiterzutragen an ihrer Last! Werfen wir also einen Blick auf das Konjunkturbarometer. Was ist aus dem Heilandsruf des Kanzlers geworden: „Ich möchte, dass wir schon im Sommer spüren: Hier verändert sich etwas zum Besseren. Es geht voran.“

Spüren Sie bereits Fahrtwind? Wenn der Wind des Wachstums zum Siebenschläfer nicht weht, wann will er noch auffrischen? Gleichwohl denk ich, wäre es gewiss nicht zu viel, sich am Siebenschläfer das eine zu wünschen: Wenn es in den nächsten Wochen vorangehen müsse, dass es dann ohne mich geschähe. Oder könnte es einmal auf andere Art geschehen als durch Ärmel hochkrempeln und in Hände spucken?

Ach, dass Lasten einmal leicht würden durch Zuhören statt durch Anfeuern! Und dass Wachstum entstünde nicht durch Kundenbeziehungen, sondern durch Freundschaften, in denen Leichtigkeit wohnt. Der Heiland, der so ruft, an den will ich mich halten. Dann will ich sagen: So soll es sein, so kann es bleiben. So hofft: Gregor Heidbrink von der Diakonie Leipzig.

Gregor Heidbrink, Missionsdirektor des Diakonischen Werkes Innere Mission Leipzig e.V.

Kontakt: kolumne@kirche-leipzig.de