„Ich sehe was, was du (nicht) siehst“

Dieses Spiel kennen Sie bestimmt aus Kindertagen oder spielen es mit Ihren Kindern: Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist … Dann kommt eine Beschreibung zum Erraten.

Manchmal kinderleicht, denn eigentlich geht es ja darum: „Ich sehe was, was du auch sehen kannst – kommst du drauf?“

Die Kunst besteht darin, genau hinzusehen: Worauf passt die Beschreibung? Wir sehen doch beide dasselbe – was erkennst du, was vor meinem Blick versteckt ist – oder was habe ich übersehen?

Dasselbe vor Augen zu haben heißt nicht automatisch, es auch gleich zu sehen. Erst recht nicht, wenn es um mehr geht, als sich mit blauen Autos oder roten Blumen die Zeit zu vertreiben.

Was sehen Sie in ihrem Leben, in der Welt? Wie sehen Sie sie?

Gott sah seine Schöpfung an und sah, dass es gut war, so steht es am Anfang der Bibel. Juden und Christen loben Gottes Güte.

Sehen die etwa keine Krise, keinen Stress, keine Geldsorgen, keinen Streit?

Oder auch anders: Sehen manche etwas Falsches – oder Sündiges – in dem, was für andere Spaß oder Freiheit bedeutet?

Also: sehen gläubige Menschen, was andere nicht sehen: Hoffnung, Liebe – oder auch Lebensregeln, die ihnen wichtig sind?

Sehen sie was von einem Gott, der doch unsichtbar ist?

Ich sehe was, was du nicht siehst – das kann mehr sein als ein Kinderspiel zum Zeitvertreib!

 

von Friederike Ursprung, evangelische Kirchenredakteurin bei Radio PSR
friederike.ursprung@radiopsr.de

Foto: Lutz Neumeier (fundus-medien)