Prüfen und Gutes erkennen

Friederike Ursprung über die biblische Jahreslosung für 2025

Der Jahreswechsel ist oft Zeit zu überlegen: Was läuft gut? Was sollte ich verändern? Welche Neuerung kann für mein Leben sinnvoll sein?

„Prüft alles, behaltet das Gute!“ Dieser Rat des Apostels Paulus begleitet Christen durchs neue Jahr. Mitte des ersten Jahrhunderts schrieb er ihn an die Gemeinde in Thessalonich, die um verschiedene Wege und Möglichkeiten stritt. Da mischt er sich nicht etwa mit einem Machtwort ein, sondern rät zur Aufgeschlossenheit: Prüft alles, behaltet das Gute!

Wie soll das gehen mit dieser Prüfung? Woran erkenne ich das „Gute“?

Vor allem, wenn es nicht um eine neue Waschmaschine oder Versicherung geht, für die ich Testberichte mit Plus- und Minuspunkten auswerten kann?

Paulus’ Rat eröffnet die Freiheit, immer wieder neue Möglichkeiten auszuloten. Auch: etwas auszuprobieren und wieder zu verwerfen, wenn es sich doch nicht als gut entpuppt. Also Folgen und Nutzen kritisch zu hinterfragen, dann zu urteilen – und das schließlich so umzusetzen, dass das Gute auch bestehen kann!

Damals ging es um Fragen von Glauben, Frömmigkeit und Zusammenleben. Übertragen lässt es sich heute auf Technologien und ihre Folgen, auf die Politik im Bundestags-Wahljahr – und wie schon bei Paulus auf Zusammenleben und Glauben.

Beim Prüfen ist also neben aller Freiheit auch Verantwortung gefragt – denn das Gute ist ja nicht einfach das, was mir gerade am besten passt!

Friederike Ursprung, evangelische Kirchenredakteurin bei Radio PSR

Kontakt: kolumne@kirche-leipzig.de