Versuchung – nicht nur bei Schokolade

In der Werbung lauert sie augenzwinkernd hinter jeder Praline: Die Versuchung! Meist heißt dann die Botschaft: trau dich, der Versuchung nachzugeben – und genieß es!

Gerade, wenn Menschen sich vorgenommen haben, auf etwas zu verzichten, ist diese Versuchung ein Thema – jetzt also in der Fastenzeit, und auch schon bei ihrem biblischen Vorbild vor 2000 Jahren, als Jesus 40 Tage und Nächte fastete. Auch er musste sich mit dem „Versucher“ herumschlagen. Die Bibel sieht es so: Gott stellt Jesus auf die Probe, ob er geeignet ist für seine kommende Aufgabe. Ob er sich aus Schwierigkeiten nicht durch ein Hintertürchen rausmogelt, ob er nicht größenwahnsinnig wird, ob er Gott treu bleibt, auch wenn ein anderer Weg noch so verlockend wäre.

Es liest sich, als hätte Jesus alle Versuchungen einfach mit den passenden Bibelsprüchen abgebügelt – aber so leicht war es bestimmt nicht: Es war wohl ein schwieriger Gewissenskonflikt. Als er den durchgestanden hatte, da kamen alle Engel und dienten ihm – sicher etwas viel Besseres, als alle Versuchungen, die er erlebt hatte.

„Führe uns nicht in Versuchung“, beten Christen im Vater-unser-Gebet. Also: Steh uns bei, lieber Gott, dass wir nicht den verlockenden, einfachen Weg gehen, sondern den, der wirklich richtig ist – besonders wenn es um mehr geht als ein Stück Schokolade!

Friederike Ursprung, evangelische Kirchenredakteurin bei Radio PSR

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