Jeder kann zum Heiler werden

Daniel Heinze über eine Idee von Jesus, die nichts mit Quacksalberei zu tun hat Christinnen und Christen können andere Menschen heilen! So lautet eine Vorhersage von Jesus. In der Bibel steht, dass der auferstandene Jesus seinen Freunden auftrug: “Geht hinaus in die Welt, und verkündet die Frohe Botschaft allen Geschöpfen!” Die, die zum Glauben finden, werde man an ihren Handlungen erkennen: “Die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.”

Heil als Aufgabe für alle Gläubigen? Wie soll das gehen, wo ich doch von Medizin gar keine Ahnung habe? Unseriöse Quacksalber und Scharlatane gibt’s schon viel zu viele auf dieser Welt! Jetzt auch noch Christen, die sich als “Heiler” ausgeben?

Ich glaube, Jesus hatte keine medizinischen Wunder im Sinn. Für ihn war das eine logische Konsequenz: Wer den Glauben annimmt und es damit wirklich ernst meint, strebt nach einer Lebenshaltung, die auch anderen gut tut. So eine Art liebevolle Grundeinstellung der Welt und den Menschen gegenüber.

Denn alle haben Fähigkeiten, die für andere heilend sein können: das geduldige Zuhören, wenn nachts ein Freund anruft, dem es dreckig geht. Das In-den-Arm-nehmen, wenn jemand trauert. Die helfende Hand, wenn ich mit einer Aufgabe überfordert bin. Oder die Gabe, andere anzunehmen, so, wie sie sind.

Ja, die Zuwendung zu meinen Mitmenschen hilft. Sie spendet Trost und Nähe. Eine schöne Vision von Jesus für uns Menschen: Alle können und sollen zu Heilenden werden – und damit zum Segen für andere!

Daniel Heinze, Rundfunkjournalist

Kontakt: kolumne@kirche-leipzig.de

 

Foto: Tobias Frick (fundus-medien)